Grundlagen und Entwicklung

Schaffung neuer datenbasierter Entscheidungsgrundlagen

Cornelis Kooijman
Co-Geschäftsführer, Leiter Grundlagen und Entwicklung 

Ruth Hagen
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Grundlagen und Entwicklung

Kosta Shatrov
Wissenschaftlicher Mitarbeiter Grundlagen und Entwicklung, 
Fokus Datenmanagement und Gesundheitsversorgung

Spitex Schweiz hat mehrere Projekte durchgeführt und begleitet, um neue Datengrundlagen zu schaffen und das Potenzial bestehender Datenquellen auszuschöpfen. Dazu gehört die Benchmarking-Plattform, die im Rahmen eines Innosuisse-Projekts entwickelt wurde. Weiter untersuchte eine Studie der ZHAW den Einfluss von Komplexitätsfaktoren auf konkrete Pflegeleistungen, die die Spitex-Organisationen tagtäglich erbringen. 

Benchmarking-Plattform für Kostenrechnungsdaten 
Im Rahmen des Innosuisse-Projekts «Kennzahlensysteme und Kostenmanagement der Spitex» hat das Beratungsunternehmen Polynomics eine Benchmarking-Plattform entwickelt. Die Plattform erlaubt es Fach- und Führungspersonen aus der Spitex-Branche, zentrale Finanzkennzahlen im zeitlichen Verlauf zu analysieren und die eigene Organisation mit anderen zu vergleichen. Um die Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten und die Rohdaten der Spitex-Organisationen auswerten zu können, müssen die Organisationen ihre Kostenrechnung mit der Kostenrechnungs-Software von Heyde erstellen. Die ersten Auswertungen des Benchmarks wurden den teilnehmenden Spitex-Organisationen im Sommer 2023 präsentiert. Schon heute ist klar, dass der Benchmark sowohl den teilnehmenden Spitex-Organisationen als auch den Spitex-Verbänden überaus wichtige Erkenntnisse liefert und eine unerlässliche Datenquelle für künftige Tarifberechnungen und -verhandlungen sein wird.

ZHAW-Studie zur Komplexität der Spitex-Pflege
Die Studie Komplexität, mit deren Durchführung Spitex Schweiz die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW beauftragt hatte, konnte Ende 2023 erfolgreich abgeschlossen werden. Auf Basis der 2022 erhobenen Daten bei acht ausgewählten Spitex-Organisationen führte die ZHAW Analysen durch, um den Einfluss der definierten Komplexitätsfaktoren auf die Leistungsintensität zu überprüfen. Zudem wurde berechnet, wie hoch der Anteil der komplexen und leistungsintensiven Fälle bei den Spitex-Organisationen ist. Die Resultate der Analysen sind sehr aufschlussreich und lassen klare Aussagen zum Einfluss der verschiedenen Faktoren zu. Zudem hat die Studie aufgezeigt, wo es in den gesetzlichen Grundlagen oder in der Praxis der Versicherer Bereiche gibt, die aus fachlicher Sicht geprüft werden sollten. 


Spitex

Neue Spitex-Statistik des Bundesamts für Gesundheit 
Das Bundesamt für Statistik BFS erhebt jedes Jahr Daten über die Hilfe und Pflege zu Hause und veröffentlicht diese in der Spitex-Statistik. Seit Ende 2023 veröffentlicht das Bundesamt für Gesundheit BAG eine Datenbank mit Kennzahlen, die auf der Spitex BFS-Statistik basiert, auf Ebene der einzelnen Betriebe. Die Datenbank enthält alle seit 2021 erfassten Leistungserbringer der Krankenpflege und Hilfe zu Hause. Die auf Betriebsebene berechneten Kennzahlen umfassen Informationen über die Themen Finanzen, Personal und erbrachte Leistungen, die in den Geltungsbereich der obligatorischen Krankenpflegeversicherung fallen.

Präzise Aussagen dank verlässlichen Daten
Für Spitex Schweiz steht unter anderem die eingehende Analyse und Bekanntmachung der klinischen Daten von HomeCareData sowie der vom BAG veröffentlichten Kennzahlen der Spitex-Organisationen im Fokus. Mit der Kommission HomeCareData wurde daher die künftige Publikation von HCD-Daten in Form von Faktenblättern besprochen. Zudem veröffentlichte das BAG Ende 2023 erstmals die Daten aus der Spitex-Statistik (Daten von 2021) pro Organisation. Künftig bilden diese Daten eine wichtige Grundlage, um Aussagen zu unseren Mitglieder-Organisationen machen zu können.