Grundlagen und Entwicklung

Spitex Schweiz überprüft die Berufs- und Kompetenzprofile im Spitex-Setting

Franziska Adam
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Grundlagen und Entwicklung, Fokus Bildung und Pflege

Gemäss dem Obsan-Bericht (2021) benötigt der Spitex-Bereich bis 2029 19 Prozent und bis 2035 sogar 30 Prozent mehr Personal in der Pflege und Betreuung. Spitex Schweiz prüft, welche Berufsprofile im Spitex-Setting in Zukunft wichtig und welche Anpassungen bei den Rahmenlehrplänen für Ausbildungen und Studiengänge allenfalls nötig sind. Auch in vielen weiteren Bildungsprojekten hat sich der Verband engagiert.

Durch die Pflege-Komplexität steigen die Anforderungen an das Pflegepersonal der Spitex, zudem spitzt sich der Fachkräftemangel weiter zu.  Es müssen Wege gefunden werden, damit die Fachkräfte mit den richtigen und nötigen Kompetenzen ausgebildet werden und im Beruf verbleiben. Spitex Schweiz setzt sich mit der Frage auseinander, welche Kompetenzen und Berufsprofile in Zukunft im Spitex-Setting wichtig sind, ob es neue Berufs- und Kompetenzprofile braucht oder ob die bestehenden aufgrund der künftigen Anforderungen angepasst werden müssen. Die Erkenntnisse bilden eine wichtige Grundlage für die Interessensvertretung von Spitex Schweiz im Bereich der Bildung. Sie werden im ersten Halbjahr 2024 vorliegen. 

Zertifizierung von Pflegekursanbietern
Spitex Schweiz hat im Jahr 2023 wiederum verschiedene Anbieter im Bereich «Kurse in Pflegehilfe» zertifiziert. Teilweise sind Zertifizierungsfahren noch im Gange, welche im 2024 abgeschlossen werden. Die bis jetzt zertifizierten Kursanbieter sind auf der Webseite von Spitex Schweiz zu finden.

spitex

Bildungssystematik mitgestalten
Spitex Schweiz ist Teil der nationalen Arbeitsgruppe «Gesundheitliche Vorausplanung (GVP)». Die nationalen Leitlinien für die Umsetzung der GVP wurden festgelegt. Daraus wurden zwölf Empfehlungen abgeleitet, die das BAG genehmigte. Sie bilden die Grundlage für die Umsetzung konkreter Projekte und Arbeiten.

Spitex Schweiz hat sich zudem im Projekt «Positionierung Höhere Fachschulen» engagiert. Im Rahmen des Projekts wurde unter anderem die Einführung der Titelzusätze «Professional Bachelor» und «Professional Master» behandelt. OdASanté und ihre Trägerorganisationen sind diesen Zusätzen gegenüber kritisch eingestellt. Deren Einführung würde bedeuten, dass, nebst den Höheren Fachschulen (HF), auch für die Berufsprüfungen (BP) und die höhere Fachprüfung (HFP) Titelzusätze benötigt würden. So könnten etwa die BP und die HF nicht den gleichen Titelzusatz führen, da unterschiedliche Kompetenzen zur Erlangung des Abschlusses nötig sind. 2024 findet die nationale Vernehmlassung zu diesen Titelzusätzen statt, an der sich Spitex Schweiz beteiligen wird. 

Weitere Aktivitäten

  • Mitarbeit BAG-Plattform «Palliative Care»
  • Mitarbeit NCD-Strategie von BAG, GDK und Gesundheitsförderung Schweiz
  • Projekt SCOHPICA von Unisanté und La Source
  • Mitarbeit Vorprojekt «Einsamkeit im Alter» von der Age Stiftung